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werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde
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Erfolg und schon gar nicht materieller Gewinn sein. Die Politik muß Mühen
um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Friede schaffen.
Natürlich wird ein Politiker den Erfolg suchen, ohne den er überhaupt nicht
die Möglichkeit politischer Gestaltung hätte. Aber der Erfolg ist dem Maß-
stab der Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht und dem Verstehen für das
Recht untergeordnet. Erfolg kann auch Verführung sein und kann so den
Weg auftun für die Verfälschung des Rechts, für die Zerstörung der Gerech-
tigkeit. ,,Nimm das Recht weg - was ist dann ein Staat noch anderes als eine
große Räuberbande'', hat der heilige Augustinus einmal gesagt.2 Wir Deut-
sche wissen es aus eigener Erfahrung, daß diese Worte nicht ein leeres
Schreckgespenst sind. Wir haben erlebt, daß Macht von Recht getrennt wur-
de, daß Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten hat und daß der Staat
zum Instrument der Rechtszerstörung wurde - zu einer sehr gut organisier-
ten Räuberbande, die die ganze Welt bedrohen und an den Rand des Ab-
grunds treiben konnte. Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Un-
rechts zu wehren ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers. In
einer historischen Stunde, in der dem Menschen Macht zugefallen ist, die
bisher nicht vorstellbar war, wird diese Aufgabe besonders dringlich. Der
Mensch kann die Welt zerstören. Er kann sich selbst manipulieren. Er kann
sozusagen Menschen machen und Menschen vom Menschsein ausschließen.
Wie erkennen wir, was recht ist? Wie können wir zwischen Gut und Böse,
zwischen wahrem Recht und Scheinrecht unterscheiden? Die salomonische
Bitte bleibt die entscheidende Frage, vor der der Politiker und die Politik
auch heute stehen.
In einem Großteil der rechtlich zu regelnden Materien kann die Mehrheit
ein genügendes Kriterium sein. Aber daß in den Grundfragen des Rechts, in
denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehr-
heitsprinzip nicht ausreicht, ist offenkundig: Jeder Verantwortliche muß sich
bei der Rechtsbildung die Kriterien seiner Orientierung suchen. Im 3. Jahr-
hundert hat der große Theologe Origenes den Widerstand der Christen gegen
bestimmte geltende Rechtsordnungen so begründet: ,,Wenn jemand sich bei
den Skythen befände, die gottlose Gesetze haben, und gezwungen wäre, bei
ihnen zu leben ..., dann würde er wohl sehr vernünftig handeln, wenn er im
Namen des Gesetzes der Wahrheit, das bei den Skythen ja Gesetzwidrigkeit
2 De civitate Dei, IV, 4, 1.