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werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde
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ist, zusammen mit Gleichgesinnten auch entgegen der bei jenen bestehenden
Ordnung Vereinigungen bilden würde ...''.3
Von dieser Überzeugung her haben die Widerstandskämpfer gegen das
Naziregime und gegen andere totalitäre Regime gehandelt und so dem Recht
und der Menschheit als ganzer einen Dienst erwiesen. Für diese Menschen war
es unbestreitbar evident, daß geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht war.
Aber bei den Entscheidungen eines demokratischen Politikers ist die Frage,
was nun dem Gesetz der Wahrheit entspreche, was wahrhaft recht sei und
Gesetz werden könne, nicht ebenso evident. Was in bezug auf die grundle-
genden anthropologischen Fragen das Rechte ist und geltendes Recht werden
kann, liegt heute keineswegs einfach zutage. Die Frage, wie man das wahr-
haft Rechte erkennen und so der Gerechtigkeit in der Gesetzgebung dienen
kann, war nie einfach zu beantworten, und sie ist heute in der Fülle unseres
Wissens und unseres Könnens noch sehr viel schwieriger geworden.
Wie erkennt man, was recht ist? In der Geschichte sind Rechtsordnungen
fast durchgehend religiös begründet worden: Vom Blick auf die Gottheit her
wird entschieden, was unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz zu anderen
großen Religionen hat das Christentum dem Staat und der Gesellschaft nie
ein Offenbarungsrecht, nie eine Rechtsordnung aus Offenbarung vorgegeben.
Es hat stattdessen auf Natur und Vernunft als die wahren Rechtsquellen
verwiesen - auf den Zusammenklang von objektiver und subjektiver Ver-
nunft, der freilich das Gegründetsein beider Sphären in der schöpferischen
Vernunft Gottes voraussetzt. Die christlichen Theologen haben sich damit
einer philosophischen und juristischen Bewegung angeschlossen, die sich seit
dem 2. Jahrhundert v. Chr. gebildet hatte. In der ersten Hälfte des 2. vor-
christlichen Jahrhunderts kam es zu einer Begegnung zwischen dem von
stoischen Philosophen entwickelten sozialen Naturrecht und verantwortli-
chen Lehrern des römischen Rechts.4 In dieser Berührung ist die abendländi-
sche Rechtskultur geboren worden, die für die Rechtskultur der Menschheit
von entscheidender Bedeutung war und ist. Von dieser vorchristlichen Ver-
bindung von Recht und Philosophie geht der Weg über das christliche Mittel-
alter in die Rechtsentfaltung der Aufklärungszeit bis hin zur Erklärung der
3 Contra Celsum GCS Orig. 428 (Koetschau); vgl. A. Fürst, Monotheismus und Monarchie.
Zum Zusammenhang von Heil und Herrschaft in der Antike. In: Theol. Phil. 81 (2006) 321-338;
Zitat S. 336; vgl. auch J. Ratzinger, Die Einheit der Nationen. Eine Vision der Kirchenväter
(Salzburg-München 1971) 60. 4 Vgl. W. Waldstein, Ins Herz geschrieben. Das Naturrecht als Fundament einer menschlichen
Gesellschaft (Augsburg 2010) 11ff; 31-61.