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werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde
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Menschenrechte und bis zu unserem deutschen Grundgesetz, mit dem sich
unser Volk 1949 zu den ,,unverletzlichen und unveräußerlichen Menschen-
rechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und
der Gerechtigkeit in der Welt'' bekannt hat.
Für die Entwicklung des Rechts und für die Entwicklung der Humanität
war es entscheidend, daß sich die christlichen Theologen gegen das vom
Götterglauben geforderte religiöse Recht auf die Seite der Philosophie ge-
stellt, Vernunft und Natur in ihrem Zueinander als die für alle gültige
Rechtsquelle anerkannt haben. Diesen Entscheid hatte schon Paulus im
Brief an die Römer vollzogen, wenn er sagt: ,,Wenn Heiden, die das Gesetz
(die Tora Israels) nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz ge-
fordert ist, so sind sie... sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, daß ihnen die
Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis
davon ab...''.5 Hier erscheinen die beiden Grundbegriffe Natur und Gewissen,
wobei Gewissen nichts anderes ist als das hörende Herz Salomons, als die der
Sprache des Seins geöffnete Vernunft. Wenn damit bis in die Zeit der Auf-
klärung, der Menschenrechtserklärung nach dem Zweiten Weltkrieg und in
der Gestaltung unseres Grundgesetzes die Frage nach den Grundlagen der
Gesetzgebung geklärt schien, so hat sich im letzten halben Jahrhundert eine
dramatische Veränderung der Situation zugetragen. Der Gedanke des Natur-
rechts gilt heute als eine katholische Sonderlehre, über die außerhalb des
katholischen Raums zu diskutieren nicht lohnen würde, so daß man sich
schon beinahe schämt, das Wort überhaupt zu erwähnen. Ich möchte kurz
andeuten, wieso diese Situation entstanden ist. Grundlegend ist zunächst die
These, daß zwischen Sein und Sollen ein unüberbrückbarer Graben bestehe.
Aus Sein könne kein Sollen folgen, weil es sich da um zwei völlig verschiedene
Bereiche handle. Der Grund dafür ist das inzwischen fast allgemein ange-
nommene positivistische Verständnis von Natur. Wenn man die Natur -
mit den Worten von H. Kelsen - als ,,ein Aggregat von als Ursache und
Wirkung miteinander verbundenen Seinstatsachen'' ansieht, dann kann aus
ihr in der Tat keine irgendwie geartete ethische Weisung hervorgehen.6 Ein
positivistischer Naturbegriff, der die Natur rein funktional versteht, so wie
die Naturwissenschaft sie erkennt, kann keine Brücke zu Ethos und Recht
herstellen, sondern wiederum nur funktionale Antworten hervorrufen. Das
gleiche gilt aber auch für die Vernunft in einem positivistischen, weithin als
5 Röm 2, 14f. 6 Waldstein, a.a.O., 15-21.