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werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde
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allein wissenschaftlich angesehenen Verständnis. Was nicht verifizierbar oder
falsifizierbar ist, gehört danach nicht in den Bereich der Vernunft im stren-
gen Sinn. Deshalb müssen Ethos und Religion dem Raum des Subjektiven
zugewiesen werden und fallen aus dem Bereich der Vernunft im strengen Sinn
des Wortes heraus. Wo die alleinige Herrschaft der positivistischen Vernunft
gilt - und das ist in unserem öffentlichen Bewußtsein weithin der Fall -, da
sind die klassischen Erkenntnisquellen für Ethos und Recht außer Kraft
gesetzt. Dies ist eine dramatische Situation, die alle angeht und über die eine
öffentliche Diskussion notwendig ist, zu der dringend einzuladen eine wesent-
liche Absicht dieser Rede bildet.
Das positivistische Konzept von Natur und Vernunft, die positivistische
Weltsicht als Ganze ist ein großartiger Teil menschlichen Erkennens und
menschlichen Könnens, auf die wir keinesfalls verzichten dürfen. Aber es
ist nicht selbst als Ganzes eine dem Menschsein in seiner Weite entsprechende
und genügende Kultur. Wo die positivistische Vernunft sich allein als die
genügende Kultur ansieht und alle anderen kulturellen Realitäten in den
Status der Subkultur verbannt, da verkleinert sie den Menschen, ja sie be-
droht seine Menschlichkeit. Ich sage das gerade im Hinblick auf Europa, in
dem weite Kreise versuchen, nur den Positivismus als gemeinsame Kultur
und als gemeinsame Grundlage für die Rechtsbildung anzuerkennen, alle
übrigen Einsichten und Werte unserer Kultur in den Status einer Subkultur
verweisen und damit Europa gegenüber den anderen Kulturen der Welt in
einen Status der Kulturlosigkeit gerückt und zugleich extremistische und
radikale Strömungen herausgefordert werden. Die sich exklusiv gebende po-
sitivistische Vernunft, die über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen
kann, gleicht den Betonbauten ohne Fenster, in denen wir uns Klima und
Licht selber geben, beides nicht mehr aus der weiten Welt Gottes beziehen
wollen. Und dabei können wir uns doch nicht verbergen, daß wir in dieser
selbstgemachten Welt im stillen doch aus den Vorräten Gottes schöpfen, die
wir zu unseren Produkten umgestalten. Die Fenster müssen wieder aufgeris-
sen werden, wir müssen wieder die Weite der Welt, den Himmel und die Erde
sehen und all dies recht zu gebrauchen lernen.
Aber wie geht das? Wie finden wir in die Weite, ins Ganze? Wie kann die
Vernunft wieder ihre Größe finden, ohne ins Irrationale abzugleiten? Wie
kann die Natur wieder in ihrer wahren Tiefe, in ihrem Anspruch und mit
ihrer Weisung erscheinen? Ich erinnere an einen Vorgang in der jüngeren
politischen Geschichte, in der Hoffnung, nicht allzusehr mißverstanden zu