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werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde
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Acta Benedicti Pp. XVI 677
gerade so gibt er sich der Welt. Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser
Weise durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zur Hilfe, die zu
ihrer Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben.
Die Säkularisierungen - sei es die Enteignung von Kirchengütern, sei es
die Streichung von Privilegien oder ähnliches - bedeuteten nämlich jedes-
mal eine tiefgreifende Entweltlichung der Kirche, die sich dabei gleichsam
ihres weltlichen Reichtums entblößt und wieder ganz ihre weltliche Armut
annimmt. Damit teilt sie das Schicksal des Stammes Levi, der nach dem
Bericht des Alten Testamentes als einziger Stamm in Israel kein eigenes
Erbland besaß, sondern allein Gott selbst, sein Wort und seine Zeichen als
seinen Losanteil gezogen hatte. Mit ihm teilte sie in jenen geschichtlichen
Momenten den Anspruch einer Armut, die sich zur Welt geöffnet hat, um
sich von ihren materiellen Bindungen zu lösen, und so wurde auch ihr mis-
sionarisches Handeln wieder glaubhaft.
Die geschichtlichen Beispiele zeigen: Das missionarische Zeugnis der ent-
weltlichten Kirche tritt klarer zutage. Die von materiellen und politischen
Lasten und Privilegien befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft
christliche Weise der ganzen Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein. Sie
kann ihre Berufung zum Dienst der Anbetung Gottes und zum Dienst des
Nächsten wieder unbefangener leben. Die missionarische Pflicht, die über der
christlichen Anbetung liegt und die ihre Struktur bestimmen sollte, wird
deutlicher sichtbar. Sie öffnet sich der Welt, nicht um die Menschen für eine
Institution mit eigenen Machtansprüchen zu gewinnen, sondern um sie zu
sich selbst zu führen, indem sie zu dem führt, von dem jeder Mensch mit
Augustinus sagen kann: Er ist mir innerlicher als ich mir selbst.7 Er, der
unendlich über mir ist, ist doch so in mir, daß er meine wahre Innerlichkeit
ist. Durch diese Art der Öffnung der Kirche zur Welt wird damit auch vor-
gezeichnet, in welcher Form sich die Weltoffenheit des einzelnen Christen
wirksam und angemessen vollziehen kann.
Es geht hier nicht darum, eine neue Taktik zu finden, um der Kirche
wieder Geltung zu verschaffen. Vielmehr gilt es, jede bloße Taktik abzulegen
und nach der totalen Redlichkeit zu suchen, die nichts von der Wahrheit
unseres Heute ausklammert oder verdrängt, sondern ganz im Heute den
Glauben vollzieht, eben dadurch daß sie ihn ganz in der Nüchternheit des
7 Vgl. Conf. 3, 6, 11.