Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale202
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale204
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale206
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale208
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale210
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale212
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale214
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale216
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale218
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale220
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale222
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale224
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale226
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale228
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale230
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale232
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale234
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale236
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale238
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale240
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale242
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale244
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale246
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale248
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale250
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale252
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale254
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale256
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale258
Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale260
Acta Benedicti Pp. XVI 243
II
Ad Communitatem Evangelicam Lutheranam in Urbe.*
Liebe Schwestern und Brüder!
Von Herzen möchte ich der ganzen Gemeinde, ihren Verantwortlichen,
besonders Herrn Pfarrer Kruse danken, daß Sie mich eingeladen haben, mit
Ihnen zusammen Laetare zu feiern, den Tag, an dem die Hoffnung das Be-
stimmende ist, die auf das Licht hin schaut, das von der Auferstehung Christi
her mitten in die Dunkelheiten unseres Alltags, in die ungelösten Fragen
unseres Lebens hereinfällt. Sie, lieber Herr Pfarrer Kruse, haben uns die
Botschaft der Hoffnung vom heiligen Paulus her ausgelegt. Das Evangelium
aus Johannes 12, das ich versuchen darf auszulegen, ist auch ein Evangelium
der Hoffnung und zugleich ein Evangelium vom Kreuz. Beides gehört zu-
sammen: Weil es vom Kreuz ist, spricht es von der Hoffnung, und weil es
Hoffnung schenkt, muß es vom Kreuz reden.
Johannes erzählt uns, daß Jesus nach Jerusalem hinaufgestiegen war, um
das Pascha zu feiern, und sagt dann: »Es waren auch einige Griechen da, die
gekommen waren, um beim Fest anzubeten.« Es waren sicher Menschen aus
der Gruppe der sogenannten phoboumenoi ton Theon, der Gottesfürchtigen,
die über den Polytheismus ihrer Welt hinaus auf der Suche waren nach dem
wirklichen Gott, der wahrhaft Gott ist, nach dem einen Gott, dem die ganze
Welt gehört und der der Gott aller Menschen ist. Und sie hatten diesen Gott,
nach dem sie fragten und suchten, nach dem im Stillen jeder Mensch aus-
schaut, in der Bibel Israels gefunden, dort den Gott erkannt, der die Welt
geschaffen hat. Er ist der Gott aller Menschen und hat sich zugleich ein
konkretes Volk und einen Ort erwählt, um von dort aus unter uns gegen-
wärtig zu sein. Es sind Gottsuchende, und sie sind nach Jerusalem gekom-
men, um den einen Gott anzubeten, um dessen Geheimnis sie irgendwie wis-
sen. Der Evangelist erzählt uns des weiteren, daß diese Menschen von Jesus
hören, zu Philippus, dem Apostel aus dem halb griechisch sprechenden
Betsaida, kommen und sagen: »Wir möchten Jesus sehen.« Ihre Sehnsucht,
Gott zu erkennen, drängt sie dazu, Jesus sehen zu wollen, von ihm her Gott
näher kennenzulernen. »Wir möchten Jesus sehen«: ein Wort, das auch uns
berührt, denn wir alle möchten ihn immer mehr wirklich sehen und erkennen.
* Die 15 Martii 2010.