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Ich denke, diese Griechen gehen uns in doppelter Weise an: Auf der einen
Seite ist ihre Situation auch die unsere, auch wir sind Pilgernde mit der Frage
nach Gott, auf der Suche nach Gott. Und auch wir möchten Jesus näher
kennenlernen, ihn wirklich sehen. Aber zugleich gilt, daß wir wie Phillipus
und Andreas Freunde Jesu sein sollten, die ihn kennen und die anderen den
Weg zu ihm öffnen können. Und darum, denke ich, sollten wir in dieser
Stunde beten: Herr, hilf uns, Menschen unterwegs zu dir zu sein. Herr schen-
ke uns, daß wir dich mehr sehen dürfen. Hilf uns, deine Freunde zu sein, die
anderen Menschen die Tür zu dir hin auftun. Ob es zu einer Begegnung Jesu
mit diesen Griechen gekommen ist, erzählt uns der heilige Johannes nicht.
Die Antwort Jesu, die er uns berichtet, greift weit über den Augenblick hin-
aus. Es ist eine doppelte Antwort: Er spricht von der Herrlichkeit Jesu, die
nun beginne. »Die Stunde ist gekommen, daß der Menschensohn verherrlicht
wird«.1 Der Herr verdeutlicht dieses Wort von der Herrlichkeit mit dem
Gleichnis vom Weizenkorn: »Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizen-
korn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt,
bringt es reiche Frucht«.2 Das Weizenkorn muß in der Tat sterben, in der
Erde gleichsam aufgebrochen werden, damit es die Kräfte der Erde in sich
hineinziehen und so zu Halm und zu Frucht werden kann. Beim Herrn ist
dies ein Gleichnis für sein eigenes Geheimnis. Es selber ist das von Gott
gekommene Weizenkorn, das göttliche Weizenkorn, das sich in diese Erde
hineinfallen läßt, das sich aufreißen, aufbrechen läßt im Tode und gerade
dadurch offen wird und so in die Weite der Welt hinein Frucht bringen kann.
Nun geht es nicht mehr nur um eine Begegnung mit diesem oder jenem
Menschen für einen Augenblick. Nun, als der Auferstandene ist er neu und
überschreitet die Grenze von Orten und Zeiten. Nun kommt er wirklich zu
den Griechen. Nun zeigt er sich ihnen und spricht mit ihnen, und sie sprechen
mit ihm, und so erwächst Glaube, wächst die Kirche aus allen Völkern, die
Gemeinschaft des auferstandenen Jesus Christus, die sein lebendiger Leib
wird, Frucht des Weizenkorns. Wir dürfen in diesem Gleichnis auch das
Geheimnis der Eucharistie angedeutet finden: Er, der das Weizenkorn ist,
fällt in die Erde hinein und stirbt. Und so entsteht die heilige Brotvermeh-
rung der Eucharistie, in der er Brot wird für die Menschen aller Zeiten und
aller Orte.
1 v. 23. 2 v. 24.