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uns selber, ein Mitgehen mit ihm ist, daß wir ihm nachgehend und ihm
nachfolgend diesen Weg des Weizenkorns, den Weg der Liebe finden, der
zunächst ein Weg der Drangsal und der Mühe scheint, doch gerade so der
Weg der Erlösung ist. Zum Weg des Kreuzes, der der Weg der Liebe ist, des
Sich-Verlierens und Schenkens, gehört die Nachfolge, das Mitgehen mit ihm,
der selbst der Weg ist und die Wahrheit und das Leben. In diesem Begriff der
Nachfolge ist zugleich eingeschlossen, daß sie im Wir geschieht, daß nicht
jeder seinen Christus, seinen Jesus hat, daß wir ihm nur nachfolgen können,
wenn wir miteinander mit ihm gehen, indem wir uns in dieses Wir hinein-
geben und mit ihm zusammen seine schenkende Liebe erlernen. Nachfolge
geschieht im Wir. Zum Christsein gehört das Wir-Sein in der Gemeinschaft
seiner Jünger. Und da steht die Frage der Ökumene in uns auf: die Trauer
darüber, daß wir dieses Wir zerrissen haben, daß wir doch den einen Weg in
mehrere Wege zerteilen, und so das Zeugnis verdunkelt wird, das wir damit
geben sollten, und die Liebe selbst nicht ihre volle Gestalt finden kann. Was
sollen wir dazu sagen? Wir hören heute viele Klagen, die Ökumene sei zum
Stillstand gekommen, Vorwürfe gegenseitig; ich denke aber, zu allererst soll-
ten wir doch dankbar werden, daß es soviel Einheit gibt. Es ist doch schön,
daß wir heute, an Laetare, hier miteinander beten, miteinander die gleichen
Lieder singen, miteinander das gleiche Wort Gottes anhören, es miteinander
auszulegen und zu verstehen suchen dürfen, daß wir auf den einen Christus
hinschauen, den wir sehen und dem wir gehören wollen, und daß wir so doch
Zeugnis davon geben, daß er der Eine ist, der uns alle gerufen hat und dem
wir im Tiefsten alle zugehören. Ich glaube, wir sollten vor der Welt vor allem
dies sichtbar machen: nicht allerlei Zank und Streit, sondern die Freude und
die Dankbarkeit dafür, daß der Herr uns dies schenkt und daß es wirkliche
Einheit gibt, die immer tiefer werden kann und die immer mehr auch zum
Zeugnis für das Wort Christi, für den Weg Christi werden soll in dieser Welt.
Natürlich dürfen wir uns damit nicht zufrieden geben, auch wenn wir voller
Dankbarkeit sein sollen für diese Gemeinsamkeit. Daß wir dennoch in we-
sentlichen Dingen, in der Feier der heiligen Eucharistie nicht den gleichen
Kelch trinken können, nicht am gleichen Altar stehen, muß uns mit der
Trauer erfüllen, daß wir Schuld auf uns laden, daß wir das Zeugnis verdun-
keln; es muß uns innerlich unruhig machen, auf dem Weg zu mehr Einheit zu
sein in dem Wissen, daß zuletzt nur er sie schenken kann, denn eine Einheit,
die wir selbst aushandeln würden, wäre menschengemacht und so brüchig,
wie alles, was Menschen machen. Wir geben uns ihm, suchen ihn immer mehr